WordPress updaten: Welche Probleme entstehen können und was Sie dagegen tun können

WordPress ist das meist verwendete Content-Management-System weltweit und ist in Deutschland besonders beliebt.

Leider kommt es durch den frei zugänglichen Quellcode zur häufigen Aufdeckung von Sicherheitslücken, welche von Hackern gnadenlos genutzt werden, um die betroffenen Webseiten zu infiltrieren. Meist werden dabei neue Seiten in anderen Sprachen angelegt und Links zu dubiosen Online-Shops gesetzt.

Glücklicherweise reagiert das WordPress-Team recht schnell mit einem Update auf diese Sicherheitslücken und WordPress installiert sicherheitskritische Updates mittlerweile automatisch.

Bei Themes und Plugins ist dies allerdings nicht unbedingt der Fall. Die Entwickler reagieren oft spät (oder gar nicht) auf Sicherheitslücken und das automatische Update läuft (noch) nicht ganz rund.

 

Kann ich WordPress einfach so updaten/aktualisieren?

Während ein WordPress-Update bei den meisten Webseiten ohne Probleme durchgeführt werden kann, besteht bei einigen anderen Webseiten die Möglichkeit, dass durch das Update Teile der Webseite „zerschossen“ werden oder im schlimmsten Fall die gesamte Webseite nicht mehr aufgerufen werden kann.

Aus diesem Grund empfiehlt es sich, vor dem Update ein Backup Ihrer Webseite zu erstellen, und zwar sowohl von Ihrer Datenbank als auch von Ihren Dateien. So können Sie dies wieder einspielen, falls wirklich etwas schief gehen sollte.

 

Was kann bei einem Update passieren?

Die meisten Probleme nach Updates entstehen wegen Kompatibilitätsproblemen. Beispielsweise kann ein Plugin oder ein Theme nach einem WordPress-Update einen Fehler erzeugen, weil es die neue WordPress-Version nicht unterstützt. Manche Plugins müssen auch unter sich kompatibel sein, wie z.B. das WooCommerce-Plugin und Plugins, welche dessen Funktionalität erweitern.

 

Ich bekomme den Fehler „Die Webseite hat technische Schwierigkeiten“ oder „Es gab einen kritischen Fehler auf deiner Webseite“

Diese Fehlermeldung wird meist nach einem misslungenen Update oder einer Plugin-Installation angezeigt. Während in älteren WordPress-Versionen nur eine leere weiße Seite zu sehen war,  wird in neueren Versionen eben diese Meldung angezeigt und meist zusätzlich eine E-Mail an den Administrator mit zusätzlichen Infos gesendet. Dort wird dann angezeigt, welche Datei in welcher Zeile den Fehler verursacht hat.

An diesem Punkt gibt es mehrere Lösungsoptionen:

1. Backup einspielen (falls vorhanden)

Viele Webhosting-Anbieter bieten automatische Backups der Dateien und Datenbanken an. Prüfen Sie, ob Ihr Anbieter dies unterstützt und versuchen Sie dann, das letzte Backup einzuspielen.

Falls Sie Ihr Backup mit einem WordPress-Plugin erstellt haben (WP All Import o.ä.), dann nutzen Sie vorerst die anderen Lösungsoptionen, um Zugriff auf das Backend Ihrer Webseite zu bekommen.

Tipp: Nutzen Sie unseren WordPress-Wartungs-Service, bei dem wir regelmäßig alle Updates, Backups und Sicherheitsmaßnahmen Ihrer Webseite für Sie durchführen inkl. monatlichem Report, Erreichbarkeits-Checks, Link-Monitoring, uvm.

2. Plugins- und Themes-Ordner umbenennen

Hierfür brauchen Sie Zugang zu den Dateien der Webseite, welche Sie bei Ihrem Webhosting-Anbieter finden. Meist bieten diese eine Art Datei-Manager an, mit dem die Dateien bearbeitet werden können. Sie können aber auch eine FTP-Verbindung mit FileZilla o.ä. mit Ihrem Server aufbauen.

Das Ziel ist es hierbei, die Ordner für die Plugins und Themes Ihrer Webseite umzubenennen. WordPress deaktiviert diese nämlich wenn sie nicht im gewohnten Ordner gefunden werden können.

Suchen Sie daher auf Ihrem Server den Ordner „wp-content“ und öffnen Sie diesen. Benennen Sie dann die beiden Ordner folgendermaßen um:

plugins -> plugins_

themes -> themes_

Versuchen Sie nun, den Administrations-Bereich Ihrer Webseite aufzurufen unter /wp-admin/. Nachdem die Seite geladen wurde, benennen Sie die beiden Ordner wieder zu den vorherigen Namen um:

plugins_ -> plugins

themes_ -> themes

Loggen Sie sich nun in den Administrations-Bereich ein und aktivieren Sie nach und nach Ihre Plugins und Themes wieder. WordPress wird nämlich vor der Aktivierung eines Plugins prüfen, ob es kritische Fehler verursacht. Sobald Sie das fehlerhafte Plugin gefunden haben, löschen Sie es am besten und laden Sie die neueste Version herunter. Falls es wieder Probleme verursacht, handelt es sich dabei höchstwahrscheinlich um ein veraltetes Plugin. An diesem Punkt können Sie den Plugin-Autor finden und kontaktieren oder ein Alternativ-Plugin installieren. Falls es sich um ein wichtiges Plugin handelt und weder der Plugin-Autor noch Alternativ-Plugins weiterhelfen, können Sie auch eine WordPress-Agentur beauftragen, das benötigte Plugin für Sie zu entwickeln.

 

3. Neuinstallation von WordPress

Falls keine der vorherigen Lösungsoptionen hilft, können Sie eine Neuinstallation von WordPress versuchen und diese mit der bestehenden Datenbank verbinden. Dies ist allerdings keine einfache Aufgabe und sollte nur von Personen durchgeführt werden, welche sich mit Programmierung und Datenbanken auskennen.

  • Laden Sie die neueste WordPress-Version herunter: https://de.wordpress.org/download/ und laden Sie die Dateien in einen neuen Ordner hoch, welcher sich im selben Verzeichnis befindet wie das root-Verzeichnis Ihrer Webseite. Alternativ bieten einige Webhosting-Anbieter auch die automatische WordPress-Installation in das gewünschte Verzeichnis an.
  • Kopieren Sie die „wp-config.php“-Datei von ihrem root-Verzeichnis in das neue Verzeichnis
  • Benennen Sie das root-Verzeichnis in einen anderen Namen um, wie z.B. „old“. Merken Sie sich dabei den vorherigen Namen.
  • Benennen nun Sie das neue angelegte Verzeichnis in den vorherigen Namen des root-Verzeichnisses um.
  • Loggen Sie sich nun in den Administrations-Bereich Ihrer Webseite unter „/wp-admin/“ an. Dies sollte nun möglich sein, da wir noch keine Plugins oder Themes in die neue Installation kopiert haben, welche Probleme verursachen könnten.
  • Kopieren Sie nun Ihre Plugins von Ihrem alten root-Verzeichnis („old“) unter „/wp-content/plugins/“  in das neue Verzeichnis unter „/wp-content/plugins/“ . Alternativ können Sie die Plugins wieder einzeln vom WordPress-Directory installieren (gilt nur für Plugins, die dort verfügbar sind).
  • Kopieren Sie Ihre Themes von Ihrem root-Verzeichnis („old“) unter „/wp-content/themes/“  in das neue Verzeichnis unter „/wp-content/themes/“ . Alternativ können Sie die Themes wieder einzeln vom WordPress-Directory installieren (gilt nur für Themes, die dort verfügbar sind).
  • Aktivieren Sie nun ihr Theme wieder unter Design -> Themes. Falls dies nicht funktioniert, ist ihr Theme mit der WordPress-Version nicht kompatibel und sollte aktualisiert werden.
  • Aktivieren Sie alle Ihre Plugins nun wieder. Falls eines der Plugins nicht aktiviert werden kann, hat es wahrscheinlich Kompatibilitätsprobleme mit WordPress selbst, dem aktivierten Theme oder anderen Plugins. Versuchen Sie das Plugin zu aktualisieren.

 

Falls keine der Lösungsoptionen Ihnen helfen konnte, können Sie uns gerne kontaktieren. Wir schauen uns Ihre WordPress-Webseite genauer an und helfen Ihnen bei der Wiederherstellung.

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